Bei sportlicher Betätigung durchläuft die Muskulatur verschiedene physiologische Veränderungen und Anpassungen. Hier sind einige der wichtigsten Prozesse, die während und nach dem Sport stattfinden:
- Aktivierung der Muskeln: Bei körperlicher Aktivität werden die Muskelfasern aktiviert. Nervensignale führen zur Kontraktion der Muskeln, was Bewegung ermöglicht.
- Energieverbrauch: Die Muskulatur benötigt Energie.
- Mikrotraumata: Intensive Übungen, insbesondere Krafttraining, können Mikroverletzungen in den Muskelfasern verursachen. Diese Mikrotraumata sind Teil des Anpassungsprozesses, da sie den Körper dazu anregen, die Muskulatur zu reparieren und zu stärken.
- Hypertrophie: Bei regelmäßigem Training, insbesondere Krafttraining, kommt es zu einer Zunahme der Muskelmasse (Hypertrophie). Dies geschieht durch die Vergrößerung der Muskelzellen und die Zunahme von Myofibrillen, die für die Muskelkontraktion verantwortlich sind.
- Verbesserte Durchblutung: Sport fördert die Durchblutung der Muskeln, was die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung verbessert und den Abtransport von Stoffwechselprodukten wie Milchsäure unterstützt.
- Anpassungen des Nervensystems: Das zentrale und periphere Nervensystem passt sich an das Training an, was zu einer verbesserten Koordination und Muskelkontrolle führt.
- Erholung und Regeneration: Nach dem Training ist die Erholungsphase entscheidend. Hier repariert der Körper die Mikroverletzungen und stellt die Energiereserven wieder her. Ausreichende Ruhe, Ernährung und gegebenenfalls Dehnung oder Massage fördern die Regeneration.
- Langfristige Anpassungen: Mit der Zeit und bei regelmäßigem Training passt sich der Körper an, indem er die Muskelausdauer, -kraft und -leistung verbessert. Auch die Beweglichkeit und die allgemeine Fitness können sich steigern.
Die genannten Mikrotraumata können Schmerzen und Muskelkater verursachen, insbesondere in den Tagen nach dem Training (sogenannter verzögerter Muskelkater). Dieser Schmerz ist oft ein Zeichen für die Reparaturprozesse, die im Muskel stattfinden. Außerdem kann es zu einer Entzündungsreaktion kommen, die Teil des Heilungsprozesses ist. Diese Entzündung kann zu Schwellungen führen, die jedoch in der Regel vorübergehend ist und nach der Heilung abklingt.
Was aber wenn Sie sich beim Sport schwerer verletzt haben und die Mikrotraumata nicht nur einen vorübergehenden Schmerz bringen? Das Allerwichtigste ist in erster Linie eine Abklärung beim Arzt, um schwerwiegende Verletzungen auszuschließen. Nun wissen Sie vom Arzt es ist „nur“ eine massive Überbelastung bzw. Überanstrengung der Muskeln, Bandstrukturen und Sehnen, dann hilft:
- Ruhe und Erholung
Geben Sie dem Körper Zeit zur Regeneration. Vermeiden Sie intensive Belastungen der betroffenen Muskeln, bis die Schmerzen abklingen.
- Körperliche Aktivität
Leichte Aktivitäten, wie sanftes Dehnen oder lockeres Gehen, können die Durchblutung fördern und die Heilung unterstützen, ohne die Muskeln weiter zu belasten.
- Wärme- und Kältetherapie
Kälteanwendungen (z. B. Eispackungen) in den ersten 24-48 Stunden können Schwellungen und Schmerzen lindern.
Wärmeanwendungen (z. B. Wärmeflaschen oder warme Bäder) können nach den ersten zwei Tagen helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu fördern.
- Massage
Eine sanfte Massage kann helfen, Verspannungen zu lösen, die Durchblutung zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
- Hydration und Ernährung
Achten Sie darauf, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Körper bei der Regeneration zu unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung mit genügend Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen fördert ebenfalls die Heilung.
- Schmerzlindernde Medikamente
Bei starken Schmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden. Es ist ratsam, dies vorher mit einem Arzt zu besprechen.
- Magnetfeldtherapie (EMTT)
Die Magnetfeldtherapie ist eine alternative Therapiemethode, die in der Rehabilitation von Sportverletzungen eingesetzt wird. Sie basiert auf der Anwendung von Magnetfeldern, um verschiedene physiologische Prozesse im Körper zu unterstützen.
Vorteile der Magnetfeldtherapie
Schmerzlinderung: Magnetfeldtherapie kann dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren, indem sie die Durchblutung fördert und die Schmerzempfindlichkeit verringert.
Entzündungshemmung: Die Therapie kann entzündungshemmende Prozesse im Körper unterstützen, was besonders hilfreich bei akuten Verletzungen oder Entzündungen ist.
Förderung der Heilung: Es wird angenommen, dass Magnetfelder die Zellregeneration und -reparatur fördern, was den Heilungsprozess von Verletzungen beschleunigen kann.
Muskelentspannung: Magnetfeldtherapie kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern.
Durchblutungsförderung: Die Therapie kann die Blutzirkulation erhöhen, was den Transport von Nährstoffen und Sauerstoff zu den verletzten Geweben verbessert.
Anwendung der Magnetfeldtherapie
- Akute Verletzungen: Bei frischen Verletzungen, wie Zerrungen oder Verstauchungen, kann die Magnetfeldtherapie helfen, Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern.
- Chronische Beschwerden: Bei langfristigen Beschwerden, wie Tendinitis oder Arthritis, kann die Therapie zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
- Rehabilitation: In der Rehabilitationsphase nach Verletzungen kann die Magnetfeldtherapie ergänzend zu anderen Therapien eingesetzt werden, um die Regeneration zu unterstützen.
Bei welchen typischen Sportverletzungen erzielt die Magnetfeldtherapie nun gute Erfolge?
Die Magnetfeldtherapie kann bei verschiedenen Sportverletzungen eingesetzt werden, um die Heilung zu unterstützen und Schmerzen zu lindern. Hier sind einige spezifische Sportverletzungen, bei denen die Magnetfeldtherapie als hilfreich erachtet wird:
Zerrungen und Verstauchungen: Bei akuten Verletzungen von Muskeln (Zerrungen) oder Bändern (Verstauchungen) kann die Magnetfeldtherapie helfen, Schmerzen zu reduzieren und die Entzündungsreaktion zu lindern.
Sehnenentzündungen (Tendinitis): Bei chronischen Entzündungen von Sehnen, wie z.B. der Achillessehne oder der Patellasehne, kann die Magnetfeldtherapie die Heilung fördern und Schmerzen lindern.
Muskelverspannungen: Bei Verspannungen der Muskulatur, die durch Überanstrengung oder Fehlhaltungen entstehen, kann die Therapie zur Entspannung und Schmerzlinderung beitragen.
Frakturen: Es gibt Hinweise darauf, dass die Magnetfeldtherapie die Knochenheilung bei Frakturen unterstützen kann, indem sie die Durchblutung und den Zellstoffwechsel fördert.
Fasziitis (z.B. Plantarfasziitis): Bei Entzündungen der Faszien, wie der Plantarfaszie an der Fußsohle, kann die Magnetfeldtherapie helfen, Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen.
Arthrose und Gelenkbeschwerden: Bei degenerativen Gelenkerkrankungen kann die Magnetfeldtherapie zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit beitragen.
Schwellungen und Hämatome: Die Therapie kann helfen, Schwellungen zu reduzieren und die Heilung von Blutergüssen zu unterstützen, die häufig nach Verletzungen auftreten.
Überlastungsverletzungen: Bei Verletzungen, die durch Überbeanspruchung entstehen, wie Stressfrakturen oder Schambeinentzündungen, kann die Magnetfeldtherapie die Regeneration fördern.
Kontraindikationen: Bei bestimmten medizinischen Bedingungen, wie Herzschrittmachern oder bestimmten Implantaten, sollte die Magnetfeldtherapie vermieden werden. Diesbezüglich werden sie ausführlich bei uns in der Ordination von einem Arzt beraten.
Insgesamt kann die Magnetfeldtherapie eine ergänzende Option in der Rehabilitation von Sportverletzungen sein, sollte jedoch idealerweise in Kombination mit anderen bewährten Therapien eingesetzt werden.