In unserem heutigen Blog wollen wir uns den funktionellen Beckenschiefstand und seine Entstehung genauer ansehen bzw. wie wir ihn am besten wieder loswerden.
Funktioneller Beckenschiefstand ist im Gegensatz zum strukturellen Beckenschiefstand, bei dem anatomische Veränderungen vorliegen, reversibel.
Ursachen
- Muskuläre Dysbalancen: Ungleichgewichte zwischen den Beugemuskeln und den Streckmuskeln, die zu einer Schiefstellung des Beckens führen können.
- Haltungsfehler: Falsche Körperhaltung im Sitzen, Stehen oder Laufen kann das Becken beeinflussen.
- Verletzungen: Vorangegangene Verletzungen, insbesondere im Bereich des Beckens, der Hüfte oder der Wirbelsäule, können zu einem Beckenschiefstand führen.
- Unterschiedliche Beinlängen: Auch wenn keine strukturelle Beinlängendifferenz vorliegt, kann eine funktionelle Beinlängendifferenz (z.B. durch Muskelverspannungen) auftreten.
Meistens leiden Betroffene an folgenden Symptomen
- Schmerzen: Angefangen von Rückenschmerzen, Hüftschmerzen, Schmerzen im Beckenbereich bis hin zu Knieschmerzen.
- Bewegungseinschränkungen
- Haltungsauffälligkeiten: Sichtbare Asymmetrien beim Stehen oder Gehen.
- Funktionelle Probleme: Schwierigkeiten bei körperlichen Aktivitäten oder Sport.
- Schmerzen sind meist im kalten Muskelzustand deutlich mehr und werden in der Bewegung anfangs leichter. Selten kann es auch zu nächtlichen Muskelkrämpfen im Rücken und Beinbereich kommen.
Die Diagnose erfolgt unter anderem durch eine ausführliche Anamnese mit einer Erhebung der Krankengeschichte und der Symptome, sowie einer körperlichen Untersuchung mit Beurteilung der Haltung, Beweglichkeit und Muskelspannung. Außerdem stehen bildgebende Verfahren zur Verfügung. In einigen Fällen können Röntgenaufnahmen oder andere bildgebende Verfahren eingesetzt werden, um strukturelle Probleme auszuschließen.
Therapiemöglichkeiten
Lösung der Fehlspannungen: Durch unsere myofasziale Stoßwellentherapie, Faszien-Massagen, Heilmassage oder einer gezielten Physiotherapie.
Schmerzlinderung zum Beispiel durch eine Wärmebehandlung mit Wärmesalben aus der Apotheke.
Orthopädische Hilfsmittel: In einigen Fällen können Schuheinlagen oder andere orthopädische Hilfsmittel sinnvoll sein, um die Beinachse zu korrigieren und die Körperhaltung zu verbessern. Diese Einlagen sollen dazu beitragen, die Muskulatur zu entlasten und die Statik des Körpers zu optimieren.
Hier sind einige Punkte, die bei der Verwendung von Einlagen zu beachten sind:
- Individuelle Anpassung: Die Einlagen sollten individuell angepasst werden, um den spezifischen Bedürfnissen des Patienten gerecht zu werden.
- Materialien: Es gibt verschiedene Materialien für Einlagen, die unterschiedliche Dämpfungseigenschaften und Stabilität bieten. Die Wahl des Materials kann je nach Beschwerdebild variieren.
- Kombination mit Physiotherapie: Oftmals ist die Kombination von Einlagen mit physiotherapeutischen Maßnahmen sinnvoll.
- Regelmäßige Überprüfung: Da sich der Körper und die Beschwerden im Laufe der Zeit ändern können, sollten die Einlagen regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
- Langsame Gewöhnung: Es kann einige Zeit dauern, bis man sich an die neuen Einlagen gewöhnt hat. Es ist ratsam, die Tragedauer schrittweise zu erhöhen.
Für nähere Informationen und eine Beratung steht Ihnen in unserer Ordination Schuhmachermeister Reinhard zur Verfügung.
Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Kräftigung und Dehnung der betroffenen Muskulatur sind entscheidend.
Eine ganzheitliche Therapie, die Aspekte wie Haltung, Bewegungsmuster und muskuläre Dysbalancen berücksichtigt, ist oft der Schlüssel zu einer nachhaltigen Verbesserung.
Wie kann ich nun den funktionellen Beckenschiefstand vorbeugen?
Regelmäßige Bewegung und ausgewogene sportliche Betätigung kann helfen, muskuläre Dysbalancen zu vermeiden. Außerdem ein gewisses Haltungsbewusstsein und eine Achtsamkeit für die eigene Körperhaltung im Alltag. Sowie Kräftigung und Dehnung mit regelmäßigen Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur und zur Dehnung der Beinmuskulatur.
Bei näheren Fragen sind wir gerne für Sie da!