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Myofasziale (myo = Muskel) Triggerpunkte sind innerhalb eines Muskelfaserbündels verhärtete Areale und können in jedem der 500 Muskeln des Körpers auftreten und Schmerzen verursachen. Häufig werden die Beschwerden durch Ausstrahlung an ganz anderen Körperstellen wahrgenommen als der Triggerpunkt selbst lokalisiert ist (sogenannte „Schmerzübertragung”). Die Verkürzung ist durch Ertasten einer Verhärtung des Muskelstrangs spürbar und wird „Hartspannstrang” genannt. Die/der Betroffene kann diesen Kontraktionspunkt manchmal auch als „Knubbel” fühlen.

Durch die dauerhafte Anspannung ist die Dehnung des betroffenen Muskels stark eingeschränkt. Deshalb kommt es bei Triggerpunkten oft auch zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen, sowie zu einem Brennen oder Ziehen in diesem Areal.

Myofasziale Triggerpunkte bilden sich, unabhängig vom Alter, bei jedem Menschen. Studien zeigen, dass bestimmte Faktoren ihre Entstehung begünstigen – wie zum Beispiel:

• anstrengende Haltungen oder sich häufig wiederholende Bewegungsabläufe (z.B. Sitzen am PC)
• falsch ausgeführte Bewegungen oder Überbelastung
• keine oder nur eingeschränkte Bewegung
• Auslösende Ursachen, die die Muskelspannung erhöhen (z.B. ungünstige Schlafposition, Stress,…)
• Unfälle oder Verletzungen und psychische Faktoren

Grundsätzlich werden zwei Arten unterschieden: Einerseits die aktiven myofaszialen Triggerpunkte. Diese verursachen spontane Schmerzen (bei Bewegung und in Ruhe) sowie übertragene Schmerzen bei Stimulation (Trigger). Über aktive Punkte kann der Schmerz reproduziert werden, der Patient empfindet beim Stimulieren des Triggerpunktes seine typischen Beschwerden. Andererseits gibt es die latenten myofaszialen Triggerpunkte, welche keine spontanen Schmerzen bei Bewegung und Ruhe verursachen. Die Schmerzen kommen nur bei Stimulation (Reizung, Druck) vor.

Besonders häufig treten diese Beschwerden im Bereich des Nackens, der Unterarme, der Lendenwirbelsäule oder der Oberschenkel auf.

Zunächst müssen verschiedenste Erkrankungen rheumatologischen Ursprungs oder Bandscheibenvorfälle ausgeschlossen werden. Sollten diese Befunde unauffällig sein, empfiehlt sich speziell bei längerem Leidensdruck die Durchführung einer gezielten myofaszialen Stoßwellentherapie. Hierbei besteht der Ansatz darin, aktive Triggerpunkte zu deaktivieren. Im Zuge der Behandlung werden sie zunächst zu latenten Triggerpunkten und können anschließend wieder zu gesundem Gewebe transformieren.

Dabei werden die einzelnen Triggerpunkte zunächst palpiert und anschließend mittels fokussierter, niederenergetischer Schallimpulse die Durchblutung im Gewebe verbessert und so die Zellneubildung und der Stoffwechsel angeregt, sodass bereits nach einigen wenigen Sitzungen eine deutliche Verbesserung bis hin zur vollkommenen Schmerzfreiheit eintritt.

Ergänzend wird in meiner Ordination im Anschluss die betroffene Muskulatur mittels radialen Druckwellen aufgedehnt und gelockert. In der Regel sind 4-8 wöchentliche Sitzungen ausreichend. Zwischen den Behandlungen sollen Stretching und sanfte Bewegungssportarten (kein Krafttraining) durchgeführt werden. Außerdem empfiehlt sich eine gezielte Triggerpunkt-Therapie durch erfahrene Therapeuten sowie Übungen nach Liebscher & Bracht. Hierzu mehr in einem unserer nächsten Beiträge.

Selbst kann man sich danach auch etwas Gutes tun, mittels gezielten Faszienrollmassagen. Wichtig bei diesen, dass sie von uns genau eingeschult werden um gezielt ihre Triggerpunkte zu finden und zu behandeln.

 

Zum Abschluss sei nur gesagt: Auf die Triggerpunkte, fertig los!

Euer Dr. Michael Messenbäck